Über den Künstler Freunde, Kunsthistoriker, Zeitgenossen...

 

In Professor Schuwalows Schaffensbiografie gab es Viele Ausstellungen, auch Einzelausstellungen. Am wichtigsten war für ihn aber die Ausstellung 1992 in der Muchina-Akademie für Industriekunst, an seiner Kunstakademie, wo er sich zu einem Pädagogen und Künstler entwickelte. Von 1963 bis 2008 unterrichtete Prof.Schuwalow an dieser Akademie, Anfangs als Dozent, später als Professor. Die Redner und Besucher, die im Gästebuch ihre Kommentare hinterließen, schätzten sein Schaffen sehr hoch ein. „Ein sehr sonniger Künstler, auch als Mensch ist er wohl so — herzlich und gut“, lautete ein Eintrag. Obwohl nur kurz, entspricht dieses Wort der Wahrheit. Eine solche Einschätzung der Ausstellung wurde vom Niveau der dort gezeigten Werke diktiert. Die Exposition bildete, dank der zusammengestellten Arbeiten, ein harmonisches Ganzes. Hier gab es Landschaften und Stillleben (öl und Aquarell), die Anschaulich von den schöpferischen Vorlieben des Künstlers zeugten. Unter den Kommentaren gibt es ein Gedicht von Jewgenij Lasarew, das der Malerei des Meisters gewidmet ist:

„Die Stunde ist da – inmitten der Stieglitz-Säle
Hat Schuwalow seine Bilder platziert.
Aber keine Bilder – die lebendigen Weiten der Rus
Schimmern nachdenklich und traurig.
Nicht mit dem Pinsel gemalt, mit der Seele,
Der weiten Seele des Meisters.
Einer Palette bedarf es nicht,
Dmitri hat die Farben im Herzen gemischt...“

Ich möchte mich diesen wundervollen Worten anschließen. Ich bin stolz auf meinen Vater, er war immer mein Lehrer und wird es für immer bleiben. Als Künstler und als Mensch.

Bei meiner Lehrtätigkeit in Deutschland versuche ich, meinen Schülern das zu vermitteln, was ich bei meinem Vater lernen konnte.

Seine Lehrmethoden, sein Wissen, seine Liebe und sein Interesse für die Menschen versuche ich, an meine Schüler in Sachsen weiterzugeben. Mit einer neuen Gruppe fange ich immer damit an, dass ich ihr von zwei Sachsen erzähle, die in der Kultur Russlands eine bedeutende Rolle gespielt haben. Das sind Baron Alexander von Stieglitz, aus dessen Mitteln 1876 in St. Petersburg eine Lehranstalt für technisches Zeichnen gegründet worden war, und Maximilian Messmacher, der Architekt und erste Direktor der Anstalt. Später wurde ihre Schule mehrmals umbenannt. Heute trägt die Akademie erneut den Namen ihres Gründers; sie spielte im Schicksal unserer Familie eine große Rolle. Ich habe hier studiert, und hier hat mein Vater 45 Jahre lang gelehrt.

Basis meiner Lehrtätigkeit sind die in der Methodik und den tiefen Traditionen unübertroffene russische künstlerische Schule und die Ratschläge meines Vaters.

Leider ist es uns nur selten gelungen, zusammen zu arbeiten.

Unvergesslich bleiben mir die gemeinsamen Sommerreisen in die Ukraine, wo wunderbare Serien von Ansichten des Dnjepr und ukrainischen Gärten entstanden sind, mit saftigem kräftigem Grün und einer Fülle an Früchten. Ganz besonders gern mochte ich es, wenn wir im Atelier des Vaters an der Malaja Morskaja-Straße zusammen Stillleben malten.

Ich danke för jeden Augenblick des gemeinsamen Schaffens.

In den letzten zwei Jahrzehnten trennten uns Tausende Kilometer, aber ich wusste, dass ich jederzeit anrufen und seinen Rat erbitten kann. Das fehlt mir jetzt sehr.

Viele meiner Schüler verneigen heute sich tief vor meinem Vater und sind ihm sehr dankbar, denn, wie sie sagen, hätte es ihn nicht gegeben, hatte es auch mich nicht gegeben...

Meiner Mutter und mir ist es eine große Freude, dass ein Buch herauskommt, das seinem Schaffen gewidmet ist. Wir möchten allen danken, die an seiner Vorbereitung und Veröffentlichung beteiligt waren.